Flexible Arbeitsplätze im Office von Admeira.
War die digitale Transformation bereits zuvor in aller Munde, hat die Krise mit einem Digitalisierungsschub Tatsachen geschaffen: Die Arbeitswelt wurde notgedrungen mobil und flexibel. Was bleibt und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Gestaltung von Offices?
Obschon viele Mitarbeitende wieder in ihre Büros zurückkehren werden, bleibt der Wunsch nach einer Weiterführung von Home-Office bestehen. In einer Umfrage von Deloitte Schweiz gaben 70% der Befragten an, im Home-Office effizienter oder genauso effizient arbeiten zu können wie im Büro und die meisten Befragten bevorzugen ein flexibles Arbeitsmodell.
Ein dauerhaftes Arbeiten – auch in Teilzeitpensen – von zu Hause verpflichtet das Unternehmen nicht nur in Bezug auf die IT-Infrastruktur und die interne Kommunikation, sondern auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzgestaltung.
In der Ausnahmesituation wurde an Küchentischen, an der Kommode im Elternschlafzimmer, auf dem Mini-Schreibtisch im Kinderzimmer oder auf dem Sofa sitzend gearbeitet. (Wir reden aus Erfahrung). Alles weit weg von einem ergonomischen Arbeitsplatz. Nebst höhenverstellbarem Tisch und Stuhl sowie passenden Bildschirmen und IT-Infrastruktur sind das Licht und die Umgebungsgeräusche häufig unterschätzte Faktoren, wenn es um unsere Konzentrationsfähigkeit, die Effektivität und damit um unsere Gesundheit am Arbeitsplatz geht. Über das richtige Licht berichteten wir hier. Auch in der Home-Office-Gestaltung sollten Unternehmen ihren Mitarbeitenden Hand bieten; in beidseitigem Interesse.
Die ideale IT-Infrastruktur für das Home Office.
Kein Platz für einen zusätzlichen Arbeitstisch? Die Lösung: Mit «hång» und «tåble», dem flexibel höhenverstellbaren Arbeitsplatz zur Aufhängung an der Tür oder Wand lässt sich das einfach meistern.
Design & Produktion @Aroma: «tåble» ideal fürs Homeoffice.
Je mehr wir uns in virtuellen Räumen bewegen, desto grösser unser Bedürfnis nach Begegnung. Das hat auch das Arbeiten von zu Hause in der Krise bewiesen: Vielen fehlte der persönliche Austausch im Team, mit Kunden, Lieferanten und Partnern.
Gerade weil die Arbeitsmodelle vielfältiger werden, wird die Büroumgebung wichtiger, wobei wir uns von einer öden Halle mit Reihenweise Arbeitsplätzen oder Einzelbüros verabschieden sollten. Da arbeitet wohl jeder lieber von zu Hause. Eine zeitgemässe Bürogestaltung ist ein Ort der Identifikation und der sozialen Beziehungen. Sie festigt die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und der Firma, indem sie Unternehmenskultur wiederspiegelt.
Auch gegen aussen schafft Architektur Orientierung, gerade wenn es um die Gewinnung neuer Mitarbeitenden geht. Mehr dazu im Interview «Büro war gestern».
Ruhige Arbeiten werden zukünftig vermehrt im Home-Office erledigt. Wo Neues entstehen soll, braucht es jedoch den persönlichen Austausch. Räumliche Nähe hat einen positiven Einfluss auf die Entwicklung neuer Ideen, der Austausch untereinander fördert die Kreativität und hilft, Projekte voranzutreiben. Je nach Unternehmen und Arbeitsprozessen wird die Fläche der Projektarbeitszonen grösser als die der Einzelarbeitsplätze.
Bei Belimo Automation geben flexibel nutzbare Einzelarbeitsplätze den Projektarbeitszonen mehr Raum. (Foto: Gataric Fotografie)
Zukünftig werden vermehrt Meetings und Konferenzen via Videocall abgehalten. Nebst Bandbreiten bedingt es auch eine räumliche Anpassung. Ist es im Hintergrund lebendig und laut – es reichen schon zwei sich unterhaltende Personen – wird das Meeting gestört. Schalloptimierte und dem Corporate Design entsprechende Hintergründe beziehungsweise Trennwände schaffen Abhilfe und können gleichzeitig Abstände regeln. Auch Fokusboxen für ein oder zwei Personen erfüllen die Anforderung.
Am Kaffeeautomaten, in den Pausen, auf den Fluren begegnen wir zufällig ArbeitskollegInnen und es kommt zu einem ungezwungenen Austausch. Diese kurzen informellen doch informationsreichen Treffen sind in vielerlei Hinsicht effektiv: Sie fördern beispielsweise die Zusammengehörigkeit oder dienen dem Austausch über Abteilungs- oder Projektgrenzen hinaus.
Je stärker die Büroräumlichkeiten zu einem flexiblen Ort der Kollaboration und des Austausches werden, desto mehr sind in der Planung Vorkehrungen gegen Lärmemissionen, eine effiziente Verkabelung und eine intelligente Lichtplanung notwendig. Flexible Räume erlauben es zudem, flexibel auf Abstandsregelungen zu reagieren.
Flexible Räume erlauben es der Kreativagentur Metzger Rottmann Bürge MRB flexibel auf Abstandsregelungen zu reagieren. (Foto: Gianni Baumann)
Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden sind zentral. Verändern sich die Arbeitsformen zurzeit rasant, sollten sie in diesen Prozess miteinbezogen werden. Wird über eine neue Bürogestaltung nachgedacht, können mittels geführten Workshops Themen wie Gestaltung, Strukturen, Arbeitsprozesse und Arbeitsweisen gemeinsam erarbeitet werden. Unser Designteam zieht dann Schlussfolgerungen und verortet die Themen in einem Gestaltungskonzept. So werden die Räume zukünftig gerne genutzt und die Mitarbeitenden kommen motiviert ins Büro.
Fragen? Jetzt Gilles Burst kontaktieren. Gilles ist Architekt und arbeitet als Projektentwickler mit Schwerpunkt Arbeitswelten.
Quellen: Deloitte Schweiz, Frauenhofer IAO, GDI Gottlieb Duttweiler Institute, Zukunftsinstitut Matthias Horx
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